Bei der Untersuchung der großen Textilensembles aus den kaiserzeitlichen Opfermooren Thorsberg in Schleswig-Holstein, Nydam, Vimose und Illerup Ådal in Dänemark stand u.a. die Rolle der Textilien bei den Ritualen nach den Schlachten im Vordergrund. In der Summe zeigen die Ergebnisse, dass es sich zumeist um hochwertige Kleidungsstücke der Besiegten handelte, denen ein vergleichbarer Wert wie den Waffen beigemessen wurde. So wurden sie wie jene z.T. rituell zerstört, dann aber sehr sorgfältig für die Niederlegung vorbereitet (2011).
Die Beziehungen des Mannes von Obenaltendorf in Niedersachsen, einer Moorleiche aus der zweiten Hälfte der Römischen Kaiserzeit, reichten - den textilarchäologischen Ergebnissen zufolge - nach Südeuropa, wahrscheinlich Italien – ein mögliches Beispiel eines Germanen, der sich zeitweilig im Kernland des Römischen Reiches aufhielt (2013 c).